Machmehr.at Charity

Es war uns schon immer eine Herzensangelegenheit, wohltätige Akzente im Rahmen unserer Möglichkeiten zu setzen. Sei es über die Rotarier oder über die langjährige Begleitung von Pater Heinz Kulüke auf den Philippinen.

 

Wie jedes Jahr besuchen wir den Steyler Missionar und Philosophieprofessor auf Cebu, einer Insel im Zentrum des Inselstaates. Der Orden hat dort ein wirksames und umfangreiches Hilfsprojekt für die Menschen auf den Müllbergen geschaffen. Darüber hinaus wurden hunderte Kindergärten geschaffen, die Basis der Bildung, Schulungen werden gefördert, Obdachlose versorgt, Mädchen aus dem Rotlicht gerettet, Fischer und Bauern unterstützt und vieles mehr.

 

Das Land hat doppelt Pech, einerseits mit seinen Politikern, die ihre Macht zur Plünderung nutzen und andererseits durch die häufigen Naturkatastrophen wie Vulkanausbrüche, Erdbeben und Wirbelstürme.

 

Durch Missernten, fehlende Sozialleistungen und Korruption verlieren Bauern ihre Existenzgrundlage und müssen in die Städte fliehen, wo sie dann in Slums, darunter auch den Dörfern auf den Müllbergen landen und unvorstellbare Bedingungen vorfinden. Pater Heinz Kulüke hilft mit medizinischer Versorgung, Bildung und Arbeitsbeschaffung für die Gestrandeten. Um diese Arbeit zu dokumentieren und um das Fundraising zu unterstützen, machen wir uns laufend ein Bild der Situation und stellen die Ergebnisse den NGO’s und Vereinen zur Verfügung, denn die Geldgeber müssen sehen, wofür sie ihr Geld geben. Ein Euro hat auf den Philippinen einfach eine viel höhere Kaufkraft als bei uns und so kann mit dem Gespendeten sehr viel erreicht werden. Leider kommen die hohen staatlichen Entwicklungsgelder kaum bei den Armen an, sehr wohl dagegen die Mittel der Steyler.

 

So wurden 1400 Menschen von den Mülldeponien in die dafür geschaffene Janssen Siedlung auf Mactan bei Cebu umgesiedelt. Das Bild zeigt das gelungene Beispiel dafür. Leider zerstörte der Taifun ‚Rai‘ im Dezember 2021 gut 80 % der Gebäude und der Wiederaufbau konnte bis jetzt noch nicht abgeschlossen werden, da die Mittel naturgemäß begrenzt sind.



Den betroffenen Familien bleibt nichts anderes übrig, als zuzuwarten, bis Unterstützung kommt. Es fehlen ganze Wände, Zwischendecken und Fenster. Lediglich Regen, der gerade von oben kommt, wird durch notdürftige Reparaturen abgehalten. Es regnet seit Monaten nicht mehr.

 

Hier steht Pater Heinz Kulüke im Gerippe eines Hauses.

 

Natürlich wird es bewohnt, es gibt keine Alternative.

 

Das Leben geht natürlich weiter und gerade ist graduation day, also Schulabschluss und in der Kapelle haben sich über 100 erfolgreiche Schüler der Siedlung versammelt. Ein Riesenerfolg wenn man bedenkt, dass ohne Pater Heinz diese Kinder ohne Zukunftshoffnungen auf der Müllkippe ihr Dasein fristen müssten.

 

Eben jene Müllkippe ist funktional aufgelassen und wird dennoch bewohnt. Es wird kaum mehr Müll hingeliefert und so arg es klingt, damit fällt auch diese erbärmlich wirkende Überlebensquelle weg. Die Müllkippe ist 30 Meter hoher Tropenabfall. Bis zum Horizont. Dahinter stehen gleich in Sichtweite die Luxushotels wie Shangri-La für die Touristen, die sich dort dem Luxus hingeben.

Derzeit kann nur ein Mal pro Woche ein kleines Essen ausgegeben werden und es wird Reis verteilt. Die einzige Nahrung, die nicht vom Müll kommt.

 Die Kinder und Alten suchen sich Schutz vor der sengenden Sonne und essen, bevor es die Fliegen und Ameisen tun können.


Ein Rundgang durch die Siedlung erschreckt immer wieder. Frauen bedanken sich, dass sie am Müllberg bleiben dürfen. Für sie ist es offenbar eine Verbesserung. Ich habe nicht gefragt, wie es ihnen vorher ging. In dieser Hütte schlafen 7 Personen.    

 

Erlebnisse wie diese helfen uns, Geschehnisse besser einzuordnen. Zu erkennen, worauf es ankommt und wohin fehlgeleitete Politik führen kann. Wir müssen schätzen, was wir haben, es erhalten und nachhaltiv vermehren und es macht Freude, davon auch etwas abzugeben für jene, die nicht dazu in der Lage waren.

 

 

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Kinderlosigkeit in entwickelten Ländern

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